Posts by katharina

Hm, gute Frage?!

Liebe Meike, eine meiner schwierigsten Übungen ist es Entscheidungen zu treffen. Erst gestern stand ich in einem Geschäft und habe eine halbe Stunde überlegt, ob ich nun das blaue, oder das gelbe Kissen nehme – mit dem Ergebnis dann, dass ich keines der Beiden mitgenommen habe. Nun ja, wenn es nur darum ginge, dass ich in Fragen Dekoeinrichtung nicht weiterkomme. Viel schlimmer ist es aber mit den wirklich wichtigen Fragen.

weiterlesen…

Wegbegleiter

Liebe Meike, da saß sie mir gegenüber. Ein verlegenes zur Seite blicken, peinliche Stille. In meinem Kopf ein verzweifeltes Abspulen von Themen. Das kann doch nicht sein. Seit Jahren haben wir uns begleitet, so viel zusammen erlebt, und nun ist es so als ob da eine Fremde ist. Jemand, den man nicht wieder erkennt. War dieser Mensch schon immer so negativ? Und wo ist die Spontanität geblieben? Ein Blick auf

weiterlesen…

Wir sehen toll aus!

Liebe Meike, da war neulich diese Frau. An einem Sommerabend in einer Bar. Wallend lange braune Haare, zur Hälfte leicht hochgesteckt, rote Lippen, ein wunderschönes Dekolleté, ein knallroter, blumengemusterter Rock, knielang, weich fallend. Perfekt dazu die Plateaupumps und eine lässig sitzende Clutch unterm Arm. Immer wieder musste ich hinschauen, so elegant stand sie da. Ein Glas Wein in der Hand, in der anderen eine Zigarette. Ihr ganzer Anblick war so stilvoll, geradezu majestätisch. Und

weiterlesen…

Schritt für Schritt.

Liebe Meike, da ist er wieder – der Boden unter meinen Füßen. Zumindest kann ich ihn schon mit den Zehenspitzen spüren. Ein Tag nach dem Nächsten und eine Herausforderung nach der Anderen. Eigentlich seit dem ich wieder im Februar zurück nach Deutschland gekommen bin. Noch nie zuvor habe ich mich so orientierungslos gefühlt wie in den letzten Wochen. So hilflos. Einfach nur irgendwie durchkommen. Wie eine Getriebene, die versucht ihren Kopf über Wasser

weiterlesen…

Danke.

Liebe Meike, Sonntag vor einer Woche weckte uns in der Früh der Anruf. Ein letzter Gang zum Krankenhaus, ein letzter Kuss auf die Stirn. Auf Wiedersehen, Papa. Und du warst da. Die ganze Zeit. Das gab mir so viel Kraft. In mir ist es leer und auch irgendwie dumpf. Wie neben mir stehend. Ich bin völlig erschöpft. Aber da ist Liebe und Dankbarkeit. Dafür, dass ich mit meinem Vater seine letzten

weiterlesen…

Wie ein Faustschlag ins Gesicht.

Liebe Meike, der Atem meines Vaters, im Hintergrund das Gluckern des Sauerstoffgeräts, vor mir ein grauer Linoleumboden – Tag ein Tag aus Krankenhaus. Seit Tagen Bangen, Abwarten, mit Ärzten sprechen und Hoffen. Wie schnell sich alles auf einen Schlag ändern kann. Vor dem Fenster die Skyline Berlins. Wolken ziehen vorüber. Hier und da ein Fahrradfahrer, Mütter mit ihren Kindern, Schwäne auf dem Landwehrkanal. Da draußen geht das Leben weiter, aber hier drinnen hat es angehalten.

weiterlesen…

Memo an mich: Ok reicht halt nicht!

Liebe Meike, da ist sie – die 32! Für manche nur eine Zahl, für mich eine magische Grenze. Zumindest war sie das, als ich noch süße zwanzig war. 32, das erschien mir immer als ein gutes Alter für Mann, Kind, große Wohnung und Hund. Das war zumindest mein Plan als junges Mädchen. Wie schön ich mir das ausgemalt hatte. Ab dreißig ist man halt „erwachsen“. Tja, denkste! Verkatert in das

weiterlesen…

Ohne Fremdschläfer.

Liebe Meike, der Alltag hat mich wieder. Frühes Aufstehen, Termine, und am Freitag fragt man sich, wo nur die Woche geblieben ist. Verrückt wie schnell das ging. Aber jeden Morgen mit dem Öffnen meiner Augen, freue ich mich. Wenn mein Blick über mein übersichtliches Einzimmer-Appartement fällt – über mein geliebtes Sideboard meines Opas, meine Lieblingsbücher gestapelt neben meinem Bett, und meine Kaffeemaschine – was für ein Wiedersehen! Wie sehr mir Privatsphäre gefehlt

weiterlesen…

Nur zu Besuch.

Liebe Meike, hier sitze ich nun. In deinem Wohnzimmer. In Deutschland. Während du im fernen Afrika wundervolle Eindrücke sammelst, kämpfe ich mit dem „nach Hause kommen“. Schon bei meiner Abreise habe ich mir die Frage gestellt, wie es wohl nach so langer Zeit sein würde zurück zu kommen. Zu Beginn – Euphorie. Endlich alle Freunde wiedersehen. Von dem Erlebten berichten können. Deutsches Brot und ein Land, in dem meine Sprache

weiterlesen…

Gedankenspiel.

Liebe Meike, Ein paar wunderbare Tage mit meiner Familie liegen hinter mir. Was war das schön alle wieder bei mir zu haben. Erst beim Wiedersehen wird einem bewusst, wie groß die Sehnsucht war. Und trotzdem war es auch sehr gewöhnungsbedürftig für mich durchgängig wieder Menschen um mich zu haben. Habe ich mich doch sehr an mein Einzelgänger-Dasein gewöhnt. Nun galt es wieder sich abzustimmen, auf andere zu warten und dann

weiterlesen…