Wegbegleiter

Liebe Meike,

da saß sie mir gegenüber. Ein verlegenes zur Seite blicken, peinliche Stille. In meinem Kopf ein verzweifeltes Abspulen von Themen. Das kann doch nicht sein. Seit Jahren haben wir uns begleitet, so viel zusammen erlebt, und nun ist es so als ob da eine Fremde ist. Jemand, den man nicht wieder erkennt. War dieser Mensch schon immer so negativ? Und wo ist die Spontanität geblieben?

Ein Blick auf die Uhr. Gerade mal eine halbe Stunde vergangen. Früher haben wir Nächte durch gequatscht. Konnten kein Ende finden. Nun möchte ich, dass das hier endet. Ich fühle mich schlecht bei dem Gedanken. Beim Verabschieden eine schnelle Umarmung und „ja, ich melde mich“. Irgendwann mal.

Sie wird nicht bleiben. Das weiß ich, sie auch.

Es gibt Freunde, die sind dein Zuhause. Ein Leben lang. Und dann sind da die, die verloren gehen auf dem Weg der eigenen Entwicklung. Der innere Abschied schmerzt. Und dennoch haben auch diese Freunde einen Teil zu dem beigetragen, der man ist.

Danke, ihr Wegbegleiter.

 

Schön, dass du bleibst.

Deine Katha

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