Demut

Immer geradeaus.

Liebe Meike, Ein durchgängiges Brummen des Motors, die Klimaanlage versucht ihr Bestes, das Handy variiert zwischen „Nur SOS“ und „Kein Netz“, aus dem Radio ertönt ein monotones Rauschen. Zahnpastaflecken auf dem Shirt, roter Sand klebt in meinem Gesicht, die Haare voll von Salz, Mückenstiche auf meiner Haut, und die Nase von der Sonne verbrannt. Meine Oberarme schmerzen vom Kampf mit den Windböen, die den Camper immer wieder erfassen. Ein anhaltender

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Wie ein Faustschlag ins Gesicht.

Liebe Meike, der Atem meines Vaters, im Hintergrund das Gluckern des Sauerstoffgeräts, vor mir ein grauer Linoleumboden – Tag ein Tag aus Krankenhaus. Seit Tagen Bangen, Abwarten, mit Ärzten sprechen und Hoffen. Wie schnell sich alles auf einen Schlag ändern kann. Vor dem Fenster die Skyline Berlins. Wolken ziehen vorüber. Hier und da ein Fahrradfahrer, Mütter mit ihren Kindern, Schwäne auf dem Landwehrkanal. Da draußen geht das Leben weiter, aber hier drinnen hat es angehalten.

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