Magie.

Meine liebe Katha,

der Januar gibt sich wieder alle Mühe damit, einem sein Grau täglich vor die Füße zu kotzen. Es schmuddelt an jeder Ecke. Ich frage mich, warum wir nicht wie letztes Jahr um diese Zeit, in der Sonne sitzen und mit ner Flasche Bier in der Hand auf’s Meer schauen?!

Und auch wenn der Januar mit Abstand eigentlich der ätzendste Monat des Jahres ist, scheint dieser Januar 2019 doch anders zu sein. Ich weiß nicht warum, aber ich habe ein tiefes Gefühl von Gewissheit, dass in diesem Jahr magische Dinge passieren werden. Und nicht deswegen, weil irgendeine verrückte Sternen Anordnung das bewirken wird, sondern weil es sich endlich so anfühlt, als ob alles, was einem noch wild um die Ohren geflogen ist und wie ein Feuerwerk aus Scheiße einem die Sicht vernebelt hat, sich nun gesetzt hat. Dafür gibt es kein Rezept. Das dauert die Zeit, die es braucht. Und wenn man denkt, jetzt wird alles besser, kann man meist damit rechnen, dass es noch sehr viel länger dauert, als man gerade in diesem Moment hofft. Und man wurschtelt so vor sich hin und weiß nicht mal, ob es eine Richtung ist, in die man da stolpert. Es gibt solche Phasen einfach im Leben. Und es wäre wohl gelogen, wenn man hoffen oder gar glauben würde, dass es sie nicht immer wieder gibt und man irgendwann den Status Quo an Glück oder Zufriedenheit halten könnte. Der nächste Absturz kommt bestimmt. Aber auch der ist eben irgendwann wieder Geschichte. Währenddessen können einem tausend Menschen sagen, dass es vorbei geht. Aber in einem drin sitzt dieser Klumpen Traurigkeit, der einem die Brust beschwert und der dir immer wieder leise zuflüstert „Ich bleib jetzt bei dir…!“. Und ja: Er lügt nicht mal, dieser elende Klumpen. Vielleicht bleibt er auch immer irgendwo ein Teil von dir. Aber du wirst ihn beiseite schieben können und ihn in seine realistischen Schranken verweisen.

Denn er kommt irgendwann, der Zeitpunkt, an dem sie wieder da ist, die Magie… Dann, wenn die guten Dinge wieder passieren, wenn die Energie zurück ist, die Kraft, das Wissen um die eigenen Ressourcen und das eigene Strahlen. Und immer wieder bin ich baff und stehe staunend vor der Tatsache, dass es nur etwas mit Energie zu tun hat, dieses Leben. Du ziehst sie an, die gute Energie, wenn du wieder im Gleichgewicht bist. Wenn du es schaffst, wieder die hellen Flecken in dir zu spüren.

Es muss diese Täler geben, in denen dich nichts mehr zusammen zu halten scheint. In denen du keine Ahnung mehr hast, wer du bist oder sein sollst. Wenn man einfach weiter jeden Tag aufsteht, arbeitet, raus geht, Sport macht und eigentlich keine Ahnung hat, wofür das gut sein soll. Diese innere Stagnation besteht so lange, bis man endlich verdammt nochmal einsieht, dass das alles zu einem gehört. Und man sich nicht schämen muss für Gefühle, die man hat oder nicht hat. Dass man das alles ist: Die Traurigkeit, die Albernheit, die Größe, die Wut, das Lachen, das Tanzen, die Raserei und der Rückzug, die Wildheit, die Milde, der Exzess, das Grübeln… Und wenn einem dann auffällt, dass man das Meiste davon eh nicht ändern kann und man nur versuchen sollte, von Anfang an so ehrlich wie möglich klar zu machen, wer man so ist, wird es plötzlich leichter. Dann merkt man, dass die Stagnation sich nur von innen als solche angefühlt hat. Eigentlich ist man in mini kleinen Gänse-Schritten immer weitergegangen und plötzlich hat man einen ganzes Tal durchwandert und steht wieder oben irgendwo und denkt: Huch, krasser Ausblick!

Und plötzlich lächelt man sich wieder durch die Welt, das Herz hüpft, man spürt, dass hinter jeder Ecke etwas Großartiges warten kann. Und dann wartet es auch da. Die Menschen sehen dich wieder, lächeln zurück, man ist wieder auf Empfang gestellt, man sieht der Umgebung wieder in die Augen. Und dann können die magischen Dinge passieren. Jederzeit. Nicht nur dir, auch allen um dich herum. Und das ist ein großartiges Gefühl…

Magie halt irgendwie.

Liebe zu Dir,

Meike

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