Der Zeitpunkt des Innehaltens.
Liebe Meike,
Ein Jahreswechsel ist für mich die Zeit zum Luft holen, um Erlebtes Revue passieren zu lassen. Wie viel habe ich wieder erlebt. Kein Grund zur Klage, überwiegend wundervolle Ereignisse. Aber irgendwie überschlägt es sich. Ist das eigentlich das Leben? Oder bin ich das!? Woher kommt dieser innere Trieb, der das Fahren in ruhigen Gewässern verhindert? Bei mir passiert, gefühlt, alles auf einmal. Jedes Jahr bringt eine, oder mehrere Wendungen in meinem Leben mit sich. Dinge, für die Andere sich ein Jahr einräumen, durchlaufe ich innerhalb von Monaten. Gerne auch parallel. Ein Leben wie auf einer Achterbahnfahrt. Ein Jonglieren, immer unter Strom.
Mir kommt es so vor, als hätten wir erst vor einigen Tagen da auf der Dachterasse in Bali gesessen und auf das Jahr 2018 angestoßen. Wo ist dieses Jahr nur geblieben? Da war meine neu angetretene Selbstständigkeit, unser wunderschöner Trip nach London, neue Menschen, spannende Projekte, und zum Schluss des Jahres habe ich tatsächlich noch ein Unternehmen gegründet.
Ich fange mittlerweile an zu akzeptieren, dass das immer ein Teil von mir sein wird, dieses Getriebene. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich dankbar dafür. All‘ diese wundervollen Dinge und Menschen, die ich dadurch kennenlernen durfte. Wegbegleiter und Erfahrungen. Nicht immer einfach, aber prägend.
Doch da ist etwas, was ich nicht außer Acht lassen möchte. Innehalten. Meinem Geist und Körper Ruhe gönnen. Den Zeitpunkt erkennen, an dem es notwendig ist, einfach mal stehen zu bleiben. Mich zurückzulehnen, diese Zeilen hier zu schreiben, die Musik voll aufdrehen, Spazieren zu gehen und sämtliche Kommunikationskanäle zu ignorieren. Meine Batterien wieder aufladen. Dem bis hier hin Geleisteten ausreichend Wertschätzung entgegen bringen. Aus dem Alltag heraustreten, eine andere Perspektive einnehmen, oder vielleicht auch einfach mal nur die Wand anstarren. Nicht der Gedanke, du müsstest aber – und schaffe ich es noch zur Post!?
2019 wird mein Jahr des Innehaltens. Einfach mal den Moment auskosten. Das bis hier hin Erreichte genießen, keine Pläne der Steigerung, höchstens Optimierung vielleicht. Eine Konstante des Seins einläuten und halten.
Also, tief durchatmen und rein in das 2019.
Deine Katha