(Halb-) Marathon-Mädchen

Liebe Katharina,

während Du Dich auf den erneuten Beginn Deiner Reise freust, sind bei mir erstmal nur ein paar kürzere Trips geplant. Und dazwischen bin ich gerade mit einer Sache beschäftigt, die mich ehrlich gesagt ein wenig nervt. Und das Schlimmste daran: Es ist aus freien Stücken gewählt…. Selber Schuld… 😉

Ich habe mich Anfang des Jahres im Zuge geistiger Umnachtung zum Halbmarathon angemeldet. Keine Ahnung, was mich da geritten hat. Ja, ich gehe schon viele Jahre gerne und recht regelmäßig laufen. Ich mache auch grundsätzlich gerne viel Sport. Aber Halbmarathon?! Echt jetzt?!

Da ich ja eigentlich darauf stehe, mir neue Ziele zu setzen und auch Wettkämpfen allgemein nicht abgeneigt bin, kam mir die Idee rein hypothetisch noch ganz schlüssig vor. So habe ich ein Ziel, was mich anspornt, mehr zu trainieren. Ja, denkste. Der Termin rückt näher und näher und irgendwie finde ich die Idee PRAKTISCH schon gar nicht mehr so geil.

Zum Einen liegt es daran, dass mir naiv und blauäugig nicht klar war, wie so ein Trainingsplan dann aussieht, wenn man sich auch nur halbwegs ambitioniert auf diesen Lauf vorbereiten will. Dreimal die Woche joggen ist ja machbar und auch okay. Aber ich habe nicht bedacht, dass ich ja auch noch zum Yoga möchte und zum Boot-Camp und überhaupt… und dass man mindestens einmal die Woche auch einen leichten Kater hat und deswegen so gar keinen Bock hat, durch den Grüngürtel zu traben… Und dann muss man phasenweise auf einmal so viel arbeiten, dass das Sofa abends viel verlockender ist, als die Laufschuhe zu schnüren. Ach, Du kennst das ja…

Und zum Anderen liegt es daran, das Köln auch nicht die Jogger freundlichste Stadt ist. Und so klein. Zumindest wenn man in zusammenhängenden Parks rechnet. Da durchquert man gefühlt die halbe Stadt und hat immer noch einen erbärmlichen Kilometerstand auf der Uhr. Und dann diese ganzen Pokémon Go-Spieler in den Parks! Überall Horden von Menschen, die mit ihrem Smartphone die Wege belagern. Bis ich erstmal gerafft habe, was die da machen… Ich werde alt.

Nun könnte man meinen, dass ich die Sache ja auch einfach abblasen könnte. Kümmert ja niemanden. Aber das bringe ich nicht über mich. Verträgt sich nicht mit meinem Ehrgeiz und meinem „Pflichtgefühl“. Ich sage ja: Abfuck in Eigenproduktion! Oder auch: Wenn man keinen Stress hat, macht man sich ihn.

Wahre Läufer werden bei so nem popligen Halbmarathon wahrscheinlich nur mitleidig die Augenbraue heben, aber für mich, als einfache Ich-geh-mal-eben-ne-Runde-joggen-Frau, reicht es als Herausforderung.

Als Motivation habe ich mir jetzt erstmal neue Laufschuhe geholt. Und gegen die Langeweile bei den Parkrunden, überlege ich nun, Hörbücher oder Podcasts zu hören, anstatt Musik. Wenn Du Tipps hast, gerne her damit.

Und ich hoffe immer noch auf das viel zitierte „Runner´s High“…. Ab dann wuppt es vielleicht von selbst.

So, ich mach mal Schluss, muss gleich noch laufen gehen… 😉

Ich umarme und vermisse Dich,

Meike

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