Bäm, das Hamsterrad.

Liebe Meike,

Die Rückkehr nach Köln hat mich im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen. Mit dem Gefühl von Sonnenwärme auf der ganzen Haut, voller Energie und strukturierten Gedanken bin ich hier angekommen. Neue Zeiten wollte ich einläuten. So viele Ideen und Pläne im Kopf. Voller Tatendrang. Kaum den deutschen Boden unter den Füßen, war das Handy bereits am Ohr und der Planner voll mit Terminen. Und dann Bäm – die Grippe! Aber so richtig. War ich bereits von unterwegs vor dem Monstervirus gewarnt worden, dachte ich noch – ach, ich nicht. Ich bin so was von ausgeruht und erholt. Das packt dich nicht – Tja, denkste. Flach gelegen habe ich. Lange vier Wochen, von Arzt zu Arzt und nur Schlafen. Den ganzen Tag. Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt.

Aber während ich da so Stunde um Stunde an meine Zimmerdecke starrte und gegen meinen Körper einen Groll hegte, versuchte ich mich zu besinnen. Ich meine, wie verrückt ist das bitte? Was ist das nur, dass einen hier dazu antreibt, zu meinen, immer Gas geben zu müssen? Und zwar nicht soweit es deine Kapazitäten zu lassen –  nein, da geht immer noch etwas.

Fiel es mir doch nicht schwer meine Tage auf der anderen Seite der Welt mit stundenlangem Nichtstun, oder besser gesagt, mit Ruhe zu füllen. Es ist nicht so, dass ich dort nicht gearbeitet hätte. Ganz im Gegenteil, ich habe Projekte so effektiv wie schon lange nicht mehr voran getrieben. Und Arbeit hat auf einmal wieder Spaß gemacht. Da war Dynamik, Inspiration und Austausch mit tollen Menschen. Die Stunden der Produktivität verflogen nur so. Und am Ende des Tages war da das Gefühl von Erfolg und Stolz auf das eigene Schaffen. Während hier Tage oft mit dem eigenen Vorwurf endeten, nicht alles geschafft zu haben, was eigentlich zu tun gewesen wäre. Wie absurd das ist. Was hat mich also dazu veranlasst, direkt wieder auf das Hamsterrad aufzuspringen? Oder was veranlasst dich dazu, deinen Tag vollzupacken? Ist es nicht gerade das Zusammenspiel von Arbeit und Ruhe, dass effektive Produktivität und Raum für Ideen schafft. Woher Inspiration und Besinnung auf das eigentliche Ziel nehmen, wenn nicht die Zeit für den Blick über den Tellerrand gegeben ist?

Ich bin davon überzeugt, dass wir uns auch hier diesen Raum für Ideen, Ausgleich, Austausch unter guten Menschen und produktivem Arbeiten, schaffen können. Dafür müssen wir nicht erst 21 Stunden im Flugzeug verbringen. Das Bewusstsein, das Änderungen notwendig sind, ist ein Anfang. Die ersten Weichen wurden auf Bali gestellt und ich bin wieder auf den Beinen. Lass uns starten, meine Liebe. Ganz sicher, da wartet Gutes auf uns. Es ist an der Zeit unsere Ideen Realität werden zu lassen.

In diesem Sinne – your partner in crime.

 

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