Liebe Meike,

da sitze ich am Morgen in meinem Yogakurs in der Hoffnung, etwas gegen meinem Kater zu tun. Zu Beginn etwas Meditation. Einatmen, Ausatmen, tief Einatmen, Konzentration auf das Innere. Neben mir ist ein starkes Ausatmen zu vernehmen. Egal, Konzentration… doch wieder – geradezu ein Schnaufen neben mir. Schön, wenn andere sich so fallen lassen können. Aber das hilft mir nicht. Ich kann dort keinen Klang von „Meeresrauschen“, wie es mein Yogalehrer immer so gerne betont, erkennen. Für mich hört sich das nach Schnarchen an. Schnarchen löst leichte Aggressionen bei mir aus. Jeder weiß wovon ich rede, der schon mal neben einem Schnarcher gelegen hat.

Ich versuche mich zu besinnen. Nicht abdriften. Yoga scheint keine gute Kombination mit Kater zu sein. Große Konzentration ist bei mir in dem Zustand nicht zu finden. Also versuche ich meine Gedanken woanders hinzulenken. An etwas Schönes zu denken. Und da kommt mir der Gedanke einer Bucketlist. Meine Bucketlist für das kommende halbe Jahr…

• Einen Tauchschein machen
• Eine Dschungelwanderung
• Orang Utans in freier Wildbahn sehen
• Regen im Dschungel riechen
• Auf dem Autodach den Sternenhimmel in der Wüste betrachten
• Durch Teeplantagen laufen
• Mit dir grölend „Lovely daaay“ im Cabrio singen
• Auf einem Boot übernachten
• Surfen in Kalifornien
• Tolle Begegnungen
• Große Geschmackserlebnisse ohne zu wissen, was ich esse
• Tanzen am Strand
• Kein Gedanke „Du müsstest eigentlich…“
• Eine tolles Gespräch mit Händen und Füßen führen
• Die Halong Bucht besuchen
• Mit dem Motorrad nur mit Karte von A nach B kommen
• An einer asiatischen Hochzeit teilnehmen
• Mit dem Rad über die Golden Gate Bridge fahren
• Neue Seiten an mir entdecken
• Mich auf ein bekanntes Gesicht freuen
• An einem Jazz Gottesdienst teilnehmen
• Gänsehaut und Tränen in den Augen vor Freude
• Tagelang nur barfuß verbringen
• ….

So viel zu meinen ersten Wünschen. Ich bin mir sicher, die Liste wird sich erweitern. Und mal sehen, was ich zum Ende des Jahres streichen kann.

Ich drücke dich!

PS: Nur noch eine Woche – ist das nicht verrückt.