Was wir verantworten müssen.

Meine liebe Katha,

Du glaubst gar nicht, wie gerne ich mit Dir vor dem Camper sitzen würde und bei Bier und warmer Luft bis tief in die Nacht quatschen. Ich vermisse dich… Genieße es für mich mit! Die Bilder sehen traumhaft aus!

Ich bin nun seit gut einer Woche wieder zuhause angekommen. Die letzten Tage, die ich in Malaysia verbracht habe und auch der letzte Stop in Singapur, haben mich bis oben hin angefüllt mit Eindrücken, Gedanken, Farben, Gerüchen, Geräuschen und exotischen Geschmäckern. Ich liebe Asien so sehr dafür. Schönheit und Skurrilitäten stürmen auf einen ein und ich bin immer völlig erschöpft von all dem Trubel. Ich habe mich furchtlos durch alle Streetfood-Stände gegessen, bin in zwielichtigen Bars in Kuala Lumpur versackt, habe mich durch die Straßen treiben lassen und mir auf meinem Landweg nach Singapur eine possierliche kleine Bier-Wampe angesoffen.

Auch hier zuhause merke ich, wie unsere Reise noch in mir nachhallt. Erst totale Euphorie und nun langsames Sortieren von dem, was in mir so aufgewühlt wurde und was sich zusammengefügt hat.

Vieles, was ich vor diesem Trip noch unzählige Male hinterfragt habe, ist mir jetzt klarer. Es gibt Dinge, die man annehmen muss, denn es gibt nicht auf alles eine Antwort. Es gibt nicht immer hieb- und stichfeste Argumente und Gründe für alles, auch wenn mir das manchmal lieb wäre, wenn ich alles erklären könnte und es für alles eine logische Herleitung geben würde. So pathetisch es klingen mag: Ich habe auf dieser Reise begriffen, dass es letztendlich nur um eines geht: Glücklich sein. Und das klingt jetzt hedonistischer, als es gemeint ist. Das bedeutet nicht ständig grelles Vergnügen und ewiger Rausch. Klar, müssen wir alle Kompromisse eingehen und es ist nicht immer alles golden und glitzert, mitnichten. Aber wir haben zu verantworten, dass wir zumindest in uns hinein hören und zuhören, was uns unser Herz sagt. Manchmal flüstert es nur und manchmal schreit und tobt es in unserer Brust. Oft aber ist es so, wie es jetzt für mich war: Das Herz ist plötzlich leicht und froh und der ruhelose Kopf hat mal nicht die Oberhand. Und plötzlich kann man das Herz wieder hören.

Es ist ein bisschen so, als ob man durch so eine Auszeit  wieder  Verknüpfungen zu der Kinder-Seele herstellen kann, die in einem wohnt. Und die so oft so viel weiser ist, als all das, was wir uns so ernsthaft antrainiert haben über die Jahre. Wenn unser Herz leicht ist, ist es der richtige Weg.

Lass uns unseren Herzen folgen. Unsere Verantwortung ist es, glücklich zu sein.

In diesem Sinne,

Deine Meike

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