Cheers, meine Liebe!

Liebe Meike,

Oh, wie schnell ist diese wunderbare Zeit auf Bali mit dir vergangen. Das stundenlange aufs Meer starren, das Gelächter am Abend bis die Tränen kamen, Musik, viele Diskussionen über alles was bewegt, gemeinsames arbeiten, Visionen und Inspiration. Zeit miteinander verbringen. Zum Ende unserer Reise war ich völlig entschleunigt und so voller Energie und Tatendrang. Gestärkt für das neue Jahr. Das hat so gut getan. Ach, wie dankbar bin ich dafür, all das mit dir erleben und teilen zu können. Mehr davon. Immer wieder, und auch hoffentlich noch, wenn wir alt und schrumplig sind.

Nun bist du wieder in Deutschland und ich blicke auf eine Woche Sydney zurück. Völliger Szeneriewechsel. Raus aus dem Tropischen, rein ins westliche Stadtleben. Hat sich Bali wie Urlaub angefühlt, bin ich von Sydney mal wieder völlig überrannt wurden. Ob das wohl an mir, oder an der Stadt liegt?! Kannst du dich noch an meinen letzten Aufenthalt hier erinnern – dieses völlig durchgeknallte airbnb-Paar?

Nun ja, diesmal kein airbnb, sondern Freunde, die bereits seit Längerem durch Australien touren. Direkt vom Flughafen ab in den Tourbus. Erwartet hat mich dort ein heilloses Durcheinander – oder vielleicht auch nur das klassische Bandleben. Sagen wir es mal so, die Vorurteile wurden bestätigt. Viel Sex mit vielen Frauen, Dramen und Alkohol. Anstrengend, aber auch mal lustig zu beobachten. Und am Ende hatte ich einen Überraschungsgast bei mir, der sich nach so viel Trubel in meinem kleinen Apartment in Surry Hills ein paar Tage erholen musste. Die Frauen-Solidarität lässt grüßen. Männer können manchmal solche Idioten sein…

Genossen habe ich die Tage dort in Surry Hills sehr. Viele Cafes, Bars und Vintage-Läden – zum Glück warst du nicht dabei, wir hätten uns bis in die Armut geshoppt. Aber irgendwie ist bei mir nun das Limit an Eindrücken erreicht. Ich bin voll davon. Und ich habe das Gefühl meine Seele, wie du immer so schön sagst, kommt nicht hinterher. All die Eindrücke und Gedanken aus Singapur und Bali sind in meinem Kopf noch zu sortieren. Und ich bin überwältigt davon, wie sehr mich Australien mal wieder berührt. Diese Freundlichkeit der Menschen, das Klima, die Landschaft. Ich fühle mich so pudelwohl hier. Und doch fühlt es sich so an, als würde ich auf mehreren Hochzeiten tanzen. Gedanklich hänge ich noch in Bali, überrannt werde ich in Sydney, und parallel versuche ich meine Projekte voran zu treiben. Aber wie sollte es auch anders bei mir sein. Hallo Welt – gib mir alles!

Zeit auf die Bremse zu treten. Da kommen mir nun die Tage im Camper an der Westküste sehr gelegen. Natur, Ruhe und Weite. Aufs Meer blicken und runterfahren. Gedanklich stoße ich dabei mit dir an, meine Liebe! Ganz so, als säßest du da wieder neben mir…

Cheers,

deine Katha.

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