The future is female.

Liebe Katha,

wie Du weißt, bin ich allgemein recht  begeisterungsfähig. Ich kann mich so auf neue Ideen, Pläne, Themen und Träume stürzen, dass es einem Gefühl der Verliebtheit gleich kommt. Ich lese einen Artikel, sehe einen Bericht, besuche eine Ausstellung und bin Feuer und Flamme, wenn es mich packt.

Und genauso geht es mir häufig auch, wenn ich neue Menschen treffe, die mich inspirieren. Gerade seit ich nicht mehr festangestellt mein Dasein friste, treffe ich so viele tolle Persönlichkeiten, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß, wohin mit all dem Input. Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach nicht mehr im Hamsterrad des täglichen Job-Wahnsinns stecke und mein Kopf freier ist. Oder die selbstständigen Querdenker finden leichter zusammen. Oder haben auch einfach mehr Zeit, um sich zu treffen und auszutauschen. Wer weiß?!

Wie dem auch sei: Es sind vor allem Frauen, die mich in den letzten zwei Jahren immer wieder so sehr geflasht haben.  Frauen, die sich nicht mehr darum scheren, was die Gesellschaft für sie so vorgesehen hat. Frauen, die ungeachtet ihres Alters, einfach mal ihr Leben umkrempeln. Die sich frei machen, von allem, was sie begrenzt. Jobs, Lebensumstände, Partnerschaften oder anderen Dingen, denen sie ganz einfach entwachsen sind. Keine Angst mehr davor haben, einfach zu springen. Oder Fragen zu stellen, kritisch zu sein, auf ihr Herz und ihren Körper zu hören. Und es sind auch diese Frauen, die sich endlich mehr und mehr miteinander vernetzen und sich unterstützen.

Schon immer waren mir Frauen suspekt, die halb kokett erklären, dass sie ja mit Frauen allgemein nicht so gut können. Sie sind halt voll so der Kumpel-Typ. Damit wollen sie in meinen Augen vor allem dem männlichen Geschlecht deutlich machen, dass sie total coole Mädels sind. Unkompliziert und trotzdem ultra heiß. Was soll das, sich damit zu brüsten, dass man mit anderen Frauen nicht zu Recht kommt?! Als wären alle Frauen gleich. Für mich riecht das danach, dass man mit sich selbst nicht klar kommt. Und ja: Es gibt natürlich auch Frauen, die ich wirklich ätzend finde und weiß Gott nicht abfeiere. Aber man bringt doch dem Menschen Sympathie oder Antipathie entgegen und nicht dem Geschlecht?! Ich wünsche diesen Frauen, die glauben, dass Frauen untereinander immer nur rumzicken, dass sie das Gegenteil erleben. Dass sie erfahren, wie toll es ist, von „ihren Schwestern“ zu lernen und sich zu unterstützen.

Es gibt so viele unterschiedliche Lebensentwürfe, wir können nur voneinander profitieren. Vielleicht schaffen wir es eines Tages, die Stutenbissigkeit auszurotten und solidarisch zu sein.

Ich für meinen Teil bin sehr dankbar, für all die tollen Frauen, die ich kennen darf.

Lasst uns mutig, frei und stark sein!

In diesem Sinne: Deine Meike

 

6 Discussions on
“The future is female.”
  • Wir sollten uns von den Vorurteilen, die Frauen (meist) von Männern zugesprochen werden,endlich trennen: „Stutenbissigkeit“ habe ich in meinem (nun auch schon längeren) Leben nur sehr selten kennengelernt, dafür aber viel Unterstützung und Solidarität, viel Empathie und Engagement von anderen Frauen, seien es ältere oder jüngere.

    Tante

  • Die Emazipation, die du hier darstellst ist eine self-fulfilling prophecy. Ein Schutzmechanismus unter dem Deckmantel der Schwäche. „Jungs sind voll doof“

    „Aber man bringt doch dem Menschen Sympathie oder Antipathie entgegen und nicht dem Geschlecht?!“

    Wenn dem so wäre, dann würdest du diesen Post nicht schreiben. Allein der Titel ist ja schon eine Trennung der Geschlechter und ein Verfallen in die Opferrolle. Die Zukunft sollte nicht weiblich sein, sondern menschlich. Das hier ist nur Wasser auf die Mühlen der Geschlechtertrennung.

    Wer es nötig hat sich öffentlich über solche Themen zu echauffieren, der offenbart nur seine eigene Selbstverliebtheit und die Angst einfach mal sein Ding durch zu ziehen, unabhängig vom eigenen Geschlecht und ohne ständig Feedback von der Gesellschaft zu fordern.

    Vielleicht solltest du Input in allem finden. Diversifikation würde dir besser stehen als öffentlich gestellte Frustration.

    • Liebe Anna,

      schade, dass Du da wohl Sachen in meinen Post interpretiert hast, die ich so weder gemeint, noch geschrieben habe.
      „Jungs sind voll doof“ war nicht meine Intention. Viel mehr habe ich mich einfach speziell darüber gefreut, dass ich ziemlich viele super Frauen kenne und ich hoffe, dass es in der Zukunft noch mehr von dieser Sorte gibt.
      Super Männer kenne ich auch, ich schwör 😉
      Und das Eine, schließt das Andere nicht aus, liebe Anna.

      Auch empfand ich meinen Beitrag nicht als frustriert, aber jeder Leser bringt sich ja selbst mit ein und die Interpretation steht jedem frei.

      Liebe Grüße und nix für ungut, eine menschliche Zukunft unterschreibe ich auch! 🙂

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