Über das „Einfach mal machen“

Liebe Katha,

heute morgen saß ich in der Bahn und war auf dem Weg zu einem Termin. Draußen floss das Kölner-Februar-Grau an mir vorbei und meine Laune hat sich ganz schnell angepasst.

Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich wieder mal mit der hoch philosophischen Frage beschäftigen musste, wie sich die Zeitrechnung der Kölner Verkehrsbetriebe zu der tatsächlichen verhält. Entspricht eine KVB-Minute eher fünf wirklichen Minuten oder doch eher zehn? Oder wird das per Zufallsprinzip ausgelost? Mit der Realität haben die Wartezeiten-Angaben zumindest nichts zu tun. Vielleicht ist eine KVB-Minute ein schwarzes Loch aus Raum und Zeit (und Aggression). Ich strebe eine Studie dazu an. Lasse dich wissen, wenn es Ergebnisse gibt.

Aber das nur am Rande.

Wenn der Alltag wieder so einerlei wird, aus Arbeit, gewohnten Wegen, Winter-Wetter und Termin-Stress, wird mein Hirn ganz matschig und ich träge. Dabei ist das der falsche Weg. Viel öfter sollte man nicht jeden Plan dreimal um sich selbst drehen und von jeder erdenklichen Seite beleuchten. Das Leben ist zu kurz für tausende „Aber wenn“ und „Sollte man nicht“. Und das sage ich, der größte Kontroll-Freak und Angsthase unter der Sonne. Aber heute morgen, in der heimeligen Umgebung des öffentlichen Nahverkehrs, wurde mir das nochmal sehr bewusst. So sehr, dass ich am liebsten meine müde aussehenden Sitznachbarn davon in Kenntnis gesetzt hätte. Denn immer, wenn etwas Wunderbares passiert ist in meinem Leben, hatte ich meist vorher Bammel. Auf deutsch gesagt einen ordentlichen Schiss in der Buchse. Aber dann, wenn ich einfach gesprungen bin, es gewagt habe, dem ersten Impuls einfach gefolgt bin, dann wurde es eigentlich immer ganz groß. Wie sagt man so schön: Geh dahin, wo die Angst ist. Denn da ist der Weg. Oder weniger pathetisch: Einfach mal machen!

Es ist zwar schon Ende Februar, aber es ist nie zu spät für gute Vorsätze und ich finde, 2016 ist ein gutes Jahr dafür, viele Dinge zu tun, vor denen man vermeintlich Angst hat.

In zwei Wochen bin ich schon in Costa Rica und ich schätze mal, dass ich da die ein oder andere Challenge für mich finden werde…

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