Die Sache mit dieser „Morgenroutine“…

Liebe Katha,

in den letzten Monaten ist das Internet voll von Ratschlägen, Anleitungen und Tipps, wie man am besten seinen Tag startet und seinen Morgen verbringt. Alle Menschen, die nach einem bewussteren Leben streben, achtsam sind und bei sich sein wollen, teilen ihre Erkenntnisse dazu.

Meist sieht das so aus, dass nach dem Erwachen (OHNE Wecker versteht sich, weil man nüchtern und entspannt am Vorabend gegen 19:23 Uhr ins Bett gegangen ist…) erstmal meditiert wird. Oder zumindest gebetet. Oder sonst irgendwie positives Gedankengut generiert wird. Dann macht man laut Blog-Gemeinde erstmal ne Runde Yoga. Am besten eine ganze Stunde, versteht sich. Man hat ja Zeit, weil es erst 5:30 Uhr ist… Dann hantiert man mit dem Zungenschaber die Schlacken aus dem verschlafenen Mund, um dann die restlichen Gifte mit ner Viertelstunde Öl ziehen zu vergraulen. Wie es dann weitergeht, hab ich nicht mehr im Kopf. Kam erst das Schroten des Korns und dann das Wechselduschen? Oder ging man vorher noch 10 km laufen?! Einig ist man sich auf jeden Fall darin, dass man auf gar keinen Fall seinen Geist mit digitalem Müll belastet, bevor es Mittag ist.

Ach Katha, aus mir spricht nur der Neid! Ich bin ja all diesen Dingen durchaus zugetan, wie Du weißt! Yoga, entgiften, und so voll achtsam im Flow. Da schrei ich YEAH und bin dabei 😉 Aber die Realität sieht leider meistens anders aus:

Man war natürlich nicht vor elf im Bett, wie man es ursprünglich geplant hatte. Und aus dem einen Glas Wein, wurden eventuell auch drei. Und wenn dann der Wecker klingelt, drückt man erstmal ne halbe Stunde die Schlummer-Taste. Zumindest bin ich schon so weit, dass ich den Wecker früher stelle, um mich so selbst zu verarschen… Wenn ich dann die Augen aufbekommen habe, checke ich noch im Halbschlaf meine Mails. Und beantworte auch schon die dringlichsten. Und ja: Die Morgenroutine-Jünger haben Recht! Natürlich ist man dann schon voll gestresst! Dann scrolle ich noch im Bett durch die wichtigsten Tageszeitungen, um mir einen Überblick zu verschaffen, wie beschissen es da draußen immer noch ist. Auch hier wieder kein Mehrwert positiver Gefühle für den Tag. Dann nehme ich die Uhrzeit wahr, erschrecke, weil es schon so spät ist und renne ins Bad. Duschen, fertig machen, hetzen. Nebenbei ne Tasse Tee, wenn es hoch kommt. Oder eben die andere Version: Im Jogger direkt an den Rechner und durch arbeiten bis nachmittags. Und dann so: Ups, schon wieder dunkel?!

So, ich nehme mir jetzt wieder vor, es nochmal auszuprobieren.  Wer weiß, was sich für mich da auftut an Entspannung und guten Tagen. Da es jetzt allerdings ja morgens auch wieder stetig dunkler und kälter wird, habe ich so meine Zweifel… Ob es eine abgespeckte Version für Anfänger gibt?! Ich werde Dir berichten!

Ich denke an Dich und umarme Dich virtuell:

Meike

 

 

 

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